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«Es geht mir nicht gut»

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«Es geht mir nicht gut»

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Einer jungen Journalistin geht es immer schlechter. Sie erzählt über ihre Depression und darüber, wie sie wieder zu sich selbst gefunden hat.

Von Denise Brechbühl

«Es geht mir nicht gut». Diesen Satz wagte ich anfangs nicht laut auszusprechen. Wir leben in einer Welt, in der Perfektionismus erwartet wird, setzen uns selbst jeden Tag unter Druck, oder werden unter Druck gesetzt. Jeder sollte immer das Beste geben und der Beste sein. Gleichzeitig sollten wir in unserer Gesellschaft mit unserer Art nicht zu sehr auffallen. Wer nicht in gewisse Schemen passt, wird als nicht «normal» bezeichnet.

Auch das Alter spielt mit: Bei vielen diktiert ein straffer Zeitplan das Leben. Ich habe mich stetig unter Druck gesetzt, weil ich dachte, mir geht die Zeit aus. Erst heute weiss ich, dass jede und jeder im eigenen Tempo leben soll. Es sollte keine Rolle spielen, in welchem Alter man den Abschluss macht, oder den ersten Vollzeit-Job ergattert. Viel wichtiger ist es, wie es dir geht.

Die Depression und Ich

Als es mir schlecht ging, setzte ich dennoch ein Lächeln auf. Und ich kann schon gar nicht mehr an den Händen abzählen, wie viele schlaflose Nächte ich hatte. Meine Gedanken gingen immer tiefer in eine Abwärtsspirale. Ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren im Alltags- und Berufsleben sorgten dafür, dass es mir immer schlechter ging.

Der Beruf Journalist*in erfordert viel Konzentration, ich fühlte mich oft gestresst, wollte überall dabei sein und alles machen. Ich fühlte den Druck, über alle Aktualitäten Bescheid zu wissen und nichts zu verpassen. Innert kurzer Zeit wollte ich zu viele Träume verwirklichen im Job wie auch im Alltagsleben – für mich selbst blieb kaum Zeit. Dabei vergass ich, Prioritäten zu setzen und auf mich selbst zu achten, anderen Menschen gab ich den Vorrang.

Durch die Corona-Pandemie verschlimmerte sich meine Situation. Keine Präsenz mehr in der Fachhochschule, nur noch zuhause arbeiten und studieren. Wenn ich alleine in meinem Zimmer war flossen die Tränen. Ich fühlte Druck in meiner Brust und hatte Schwierigkeiten zu atmen. Wieso muss mir dies passieren? Dieser Gedanke schwebte mir oft durch den Kopf. Ich verlor den Fokus in meinem Leben. Auch dachte ich daran, wie es wäre, wenn ich nicht mehr existieren würde. Ich fühlte mich leer, missverstanden, betrogen und wertlos. Ich war am Boden und schämte mich dafür. Das Leben ist unfair, das ist nicht einfach zu akzeptieren.

Wegen der Corona-Pandemie hat es derzeit lange Wartefristen, bis ein Platz bei einem Psychologen oder einer Psychiaterin frei wird. Daher suchte ich notfallmässig eine Psychiaterin in einem Spital auf. Als ich erfuhr, dass ich an Depression leide, war das wie ein Schlag ins Gesicht. Mitte März 2021 ging ich freiwillig in eine Klinik. Dieser Schritt brauchte sehr viel Mut und Stärke. Doch erst dort begann die Arbeit an mir selbst, was nicht einfach ist. Ich musste mich mit all den negativen Aspekten befassen, die mir passiert sind. Der Weg zur Besserung ist ein schwerer Prozess.

Schreiben als Therapie

Ich habe schon immer gerne geschrieben, doch als ich von der Psychologin den Auftrag bekommen habe, als Therapieform meine negativen Erlebnisse aufzuschreiben, habe ich zuerst gezögert. Dennoch schrieb ich nach einiger Zeit über die Dinge, die mich Nächte lang wachhielten und wegen denen ich zu viele Tränen vergossen hatte. So konnte ich wieder Platz schaffen für die Menschen und Träume, die mich stark machen und vorwärtsbringen.

Ich bin ein grosses Durcheinander. Manchmal weiss ich nicht, wer ich wirklich bin, warum ich auf eine Art und Weise reagiere, oder wohin ich will. Doch das ist in Ordnung. Niemand kann perfekt sein und wir sollten uns vielmehr gegenseitig über unsere Ecken und Kanten austauschen.

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in Krisen und für ihr Umfeld da: