JJS unterstützt den Medienfrauenstreik 2019
Natalina Haller
Gleichstellung geht uns alle an. Auch in der Schweizer Medienbranche werden Frauen diskriminiert. Um dagegen zu protestieren, legen Journalistinnen, Moderatorinnen und Fotografinnen am Frauenstreiktag am 14. Juni ihre Arbeit nieder. JJS unterstützt ihre Forderungen.
Frauen haben in den Schweizer Medienhäusern nicht die selben Chancen wie Männer. Ein Bündnis von Medienfrauen hat deshalb einen Forderungskatalog verabschiedet. Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz trägt diesen mit. Die Forderungen und Möglichkeiten, wie Frauen und Männer den Streik unterstützen können, sind unten aufgelistet.
Publizistische Macht
Drei von vier Führungspositionen sind in der Schweizer Medienbranche sind laut einer Studie der ZHAW mit Männern besetzt. In den Ressorts Politik und Wirtschaft arbeiten zu 70 Prozent Männer. Meinungsbildende Gefässe wie Analysen und Kommentare sind weitgehend in männlicher Hand. Nach Jahren des Ungleichgewichts der Geschlechter fordern wir, dass bewusst Ausgleich geschaffen wird.
Lohngleichheit
In unserer Branche verdienen Frauen bei gleicher Berufserfahrung durchschnittlich 700 Franken im Monat weniger als Männer. In Kaderpositionen beträgt der Lohnunterschied im Durchschnitt gar 1400 Franken. Wir verlangen gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Mutterschaft ist für Medienschaffende noch immer ein Karrierehindernis. 54 Prozent der weiblichen Angestellten in der Medienbranche sind unter 30 Jahre alt, über 50-Jährige (oder Frauen mit mehr als zwölf Jahren Berufserfahrung) sind nur noch zu 30 Prozent vertreten. Wir fordern familienfreundliche Arbeitsstrukturen auf allen Hierarchiestufen und für alle Geschlechter.
Schutz vor Belästigung
Von Abwertungen und Belästigungen im Arbeitsumfeld und im Netz sind vor allem weibliche Medienschaffende betroffen. Wir fordern von unserem Arbeitgeber oder unserer Arbeitgeberin Schutz und Unterstützung.Kein Sexismus in der Berichterstattung
Frauen sind in der Berichterstattung deutlich untervertreten. Wenn über sie berichtet wird, dann oft in Stereotypen. Frauen sind als Akteurinnen zu wenig sichtbar. Ab einem gewissen Alter verschwinden sie zunehmend aus der Berichterstattung. Wir fordern eine angemessene mediale Repräsentation der Frauen und ihrer vielfältigen Berufs- und Lebensentwürfe. Dieses Ziel muss in den publizistischen Leitlinien verankert werden.
Was kann Mensch tun? Eine kurze Anleitung
Sich ins Formular eintragen, um zu zeigen, dass du hinter den Forderungen stehst.
Reden! Mit Kolleginnen und Kollegen über die Forderungen, den Medienfrauenstreik und das Unterschriften-Formular sprechen. Und dann mit eurer Chefin / eurem Chef.
Teilen! Die Beiträge des Medienfrauenstreiks können auf den jeweiligen Kanälen geteilt werden. Schau:
Bei der Aktion #nowomennonews mitmachen: Poste dazu ein Bild mit deinen Forderungen für mehr Gleichstellung. Beispiele dazu gibt es auf Instagram.