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Lokaljournalismus

mit Hanna Girard

genauer Inhalt: to be announced…. 

Zur Person: to be announced…

           

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Wie geht guter Sportjournalismus? So! sagen zwei, die über den FC Basel schreiben

Guest User

Im gutbürgerlichen Restaurant Bundesbahn haben wir an der letzten Wie?So! mit den zwei FCB-Berichterstattern Céline Feller (bz Basel) und Samuel Waldis (TagesWoche) gesprochen. Die zentrale Frage: Wie viel Nähe braucht es, um mitreissende Interviews zu schreiben und wie viel Abstand tut gut, um auch in schlechten Zeiten kritisch über den FCB zu berichten? 

In Basel diskutierten wir mit Samuel Waldis (TaWo) und Céline Feller (bz Basel) über Sportjournalismus.

In Basel diskutierten wir mit Samuel Waldis (TaWo) und Céline Feller (bz Basel) über Sportjournalismus.

Fan: Nein, weder Céline noch Samuel sind FC Basel Fans. Torjubel ist absolut tabu. Céline liebt den Fussballsport, Samuel verlässt gern den Schreibtisch und lässt sich von unmöglichen Arbeitszeiten nicht abschrecken. Darum schreiben sie über den FCB und mögen ihren Job auch so gerne. 

Reisen: Ja, während eines Spiels im Ausland rücken Spieler und Medienschaffende zusammen – Flugzeug sei Dank. Vorne sitzen die Spieler, hinten die Journis. Da ist es auch schon vorgekommen, dass er mit einem Spieler gemeinsam gezockt habe, sagt Samuel. Wie auf Klassenfahrt geht’s aber selbst im Flugzeug nicht zu und her. Manche Spieler ziehen sich den Pullover übers Gesicht, um ihre Ruhe zu haben. Und übertriebener Alkoholkonsum liegt sowieso nicht drin, weder bei den Fussballern, noch bei den Journalisten.  

Intimität: Momente, in denen sich Spieler und Journalist näher kommen, die gibt es immer wieder. Etwa, wenn sie sich zu einem Interview treffen. Bewusst für Intimität und Vertrauen sorgten Céline und Samuel bei ihren zwei Interviews, die für besonders viel Aufmerksamkeit in Basel gesorgt haben. Dazu sprach Samuel auf Französisch mit dem Fan-Liebling Geoffroy Serey Dié, Céline führte ein Interview auf Spanisch mit dem abtretenden FCB-Kapitän Matìas Delgado. Die Muttersprache entlockte den Spielern wohl Dinge, wie es in einer anderen Sprache nicht möglich gewesen wäre.  

Wiedersehen: Was für den Regionaljournalismus gilt, gilt für eine FCB-Journalistin sogar noch ein bisschen mehr: Céline und Samuel begegnen den Menschen, über die sie schreiben, immer wieder und müssen ihnen auch dann in die Augen blicken können, wenn sie mit ihnen zuvor in einem Artikel hart ins Gericht gegangen sind. Wer damit nicht umgehen kann, hat im Sportjournalismus nichts verloren. Auch Céline musste sich daran gewöhnen, dass ihr Spieler schreiben und im vorwurfsvollen Ton fragen: «Warum hast du mir nur eine Note 4 gegeben für meine Leistung im Spiel gestern?».

JJS-Mitglieder Daniel Faulhaber (links) und Martina Polek (2.v.l.) sprachen mit Céline Feller (2.v.r.) und Samuel Waldis (rechts).

JJS-Mitglieder Daniel Faulhaber (links) und Martina Polek (2.v.l.) sprachen mit Céline Feller (2.v.r.) und Samuel Waldis (rechts).

Dolce vita und heftige Diskussionen am International Journalism Festival

Guest User

Alle Jahre wieder strömen Journalistinnen, Journalisten und Medienfachleute ins schöne Perugia an den Journalismus-Event des Jahres. Auch JJS war wieder mit von der Partie. Mitglied Daniel Faulhaber berichtet von seinen Eindrücken – und hält sich auch mit Kritik nicht zurück.

Noch ist alles ruhig - auch wegen des Regens (Foto: Mario Fuchs)

Noch ist alles ruhig - auch wegen des Regens (Foto: Mario Fuchs)

Top

  • Streit. Zum ersten Mal in den letzten drei Jahren gabs Zoff zwischen Bühne und Auditorium und zwar zum Thema «Journalist Polarisation in Poland: Media Politics and History.» Packend unangenehm.
  • Nischen. Die interessanten Panels werden oft nicht von den Big Names, sondern von Nischenbloggern und Lokaljournalisten bestritten.
  • Stimmung. Unsere Bleibe über den Dächern Perugias, unsere aufgekratzten Gespräche beim Essen, zum Wein. Die Treppe an der Piazza. Enough said.

Flop

  • Zu viel meta-Blah. Heisst: Zu wenig Diskussionen über Grundsätzliches: Wer sind wir eigentlich, die wir uns als JournalistInnen das Recht nehmen, die Welt abzubilden? Wie tun wir das und mit welchen Mitteln? Stattdessen oft so: «Mit diesen fünf Strategien ziehen Sie LeserInnen, aus den sozialen Netzwerken, ohne es wie Clickbait aussehen zu lassen.»
  • Zu grosse Panels. Mag sein, dass die fünf Speaker zum Thema «Visual Misinformation» absolute Profis sind aber fünf Leute auf einem Panel zerfleddern jedes Thema.
  • Das Wetter. Es war zu kalt.  

So ein Rückblick ist immer selektiv, darum kurz zu mir: Ich bin vor allem Schreiber, kein Datenanalyst und auch kein Digitalstratege. Ich bin Lokaljournalist. Ich bin freischaffend, mache ab und an Fehler und werde dafür in den Kommentaren gevierteilt. Schreibe dann einen tollen Text und jeder will mein Freund sein. Ich bin wie die meisten JournalistInnen da draussen.

Als solcher sind mir Klassentreffen per se verdächtig: JournalistInnen, die JournalistInnen den Journalismus erklären, schleifts? Am Besten sprechen wir dann engagiert über Filterbubbles. Ironie off.

Der Blick von unserer Dachterrasse (Foto: Mario Fuchs)

Der Blick von unserer Dachterrasse (Foto: Mario Fuchs)

Glücklicherweise wird die Harmonie gestört. An besagtem Panel, das mich auch deshalb fasziniert, weil es Facetten einer verschobenen Selbstwahrnehmung unserer Zunft offenbart.

Wir JournalistInnen rapportieren Fakten und beanspruchen dabei bestenfalls, fair und ausgewogen, manchmal parteiisch, mindestens respektvoll zu sein. Aber stört uns jemand im Weltbild, schnauben wir laut durch die Nüstern. Wir: Das sind in diesem Fall eben die Bubble, die immer noch überwiegend weisse, männliche, links(-liberale) Mehrheit des westeuropäischen Journalismus.

Da sassen wir also. Und vor uns zwei polnische JournalistInnen, die dem politisch rechten Medienspektrum zuzuordnen sind, Jacek Karnakowski und Agnieszka Romaszewska-Guzy, sowie der Moderator Krszyszof Dcieciolowski und der Filmemacher Matt Subieta. Karnakowski sagte: «Polen ist nicht unterjocht von Political Correctness, Polen ist ein freies Land.» Romaszewska-Guzy sagte: «In Polen gibt es keine Zensur.» Karnakowski sagte: «Lange waren die Linken am Drücker, jetzt sind eben wird dran.»

Da schoss zwischen den Stuhlreihen prompt der Puls in die Höhe und zischend entfuhr Häme aus offenen Mündern. Polen, freie Medien? Pha! Rasch war die Zeit um, vor der Tür ging der verbale Schlagabtausch weiter. Man gab sich die Hand, ohne den Streit beizulegen. Es war wie im echten Leben. Unangenehm. Und ein bisschen entlarvend.

Dann gings ab über die Piazza, im Sala del Dottorato wurde über die handwerklichen Do‘s und Dont‘s von ReporterInnen in Krisengebieten diskutiert. Zum Beispiel über den Einsatz von 360°-Kameras: «Empathy engine or poverty porn?»

Gute Frage, weil sie technologische Perspektiven mit Haltungsfragen verflicht. Unser technologischer Werkzeugkasten ist mittlerweile unüberschaubar geworden, aber müssen wir die abgehetzten Gesichter im Flüchtlingsboot wirklich in 360°-Panoramaperspektive zeigen, nur weil wir können?

Intensive Gespräche abends bei einem Bierchen. (Foto: Mario Fuchs)

Intensive Gespräche abends bei einem Bierchen. (Foto: Mario Fuchs)

Wir diskutieren drüber. Abends beim Wein, zur Pizza, zum Grappa. Spätestens im «Il Cantinone» sehn wir uns alle wieder nachdem wir tagsüber den eigenen Interessen folgten. Und mit den Antipasti werden die grossen und kleinen Themen aufgefahren. Nichts, was hier keinen Platz hätte.

Schlussendlich noch auf ein Bier zur Treppe unter der Cattedrale di San Lorenzo wohin sie alle strömen, Studenten wie JournalistInnen wie die Bienen zum Honig. Oder nach hause, in dieses Airbnb mit den schönsten Dachterassen der Stadt, wo das letzte Glas Wein noch besser schmeckt und die Musik die Möbel gefährdet weil schlussendlich noch immer jemand drauf tanzt. Schön wars, bis zum nächsten Mal!

Und hier noch das offizielle Video zum IJF18 (am besten stumm schalten):

Mobile Reporting: So nutzt du dein Smartphone im Arbeitsalltag

Guest User

Wie können Journalistinnen und Journalisten das Smartphone im Arbeitsalltag einsetzen? Damit hat sich JJS-Mitglied Adam Keel in seiner Diplomarbeit beschäftigt und anschliessend die Erklärplattform mobilejournalism.ch lanciert.

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Das Smartphone haben wir immer mit dabei. Was viele unterschätzen: Kamera, Mikrofon und zahlreiche Apps machen unseren täglichen Begleiter zu einem grossartigen Werkzeug. Kennt man die handwerklichen Basics, so lassen sich heute hochwertige Videos & Audiobeiträge produzieren. Genau dies möchte ich auf mobilejournalism.ch aufzeigen und Journalistinnen & Journalisten so den Einstieg erleichtern.

Was lernst du auf mobilejournalism.ch?

Auf der Plattform behandle ich vier Themenbereiche:

  1. Interviews mit dem Smartphone aufzeichnen: Wie filmt man ein Interview mit dem Smartphone und was sind die Grundregeln?
  2. Videoschnitt: Welche Schnitt-Apps gibt es und von welchen Funktionen kann man Gebrauch machen?
  3. Mit dem Smartphone Audio produzieren: Audiobeiträge oder Podcasts mit dem Smartphone produzieren? Kein Problem! Das Tutorial zeigt dir, wie du alles aus dem integrierten Mikrofon holst und welche externen Mikrofone sinnvoll sind. 
  4. Journalistische Inhalte mit Instagram Stories erzählen: In diesem Tutorial erfährst du mehr über die Gestaltungsmöglichkeiten, Erzählformen und Mechanismen von Instagram Stories. 

Die Tutorials können als Video angeschaut und in Blogposts nachgelesen werden. Zudem werden vertiefende Tutorials und Artikel von anderen MacherInnen verlinkt.

Mobilejournalism.ch konzipierte und realisierte ich im Rahmen des Diplomprojektes der Fachrichtung Cast / Audiovisual Media an der Zürcher Hochschule der Künste.

Möchtest du mehr über das Projekt erfahren? Hast du Fragen oder Feedback? Dann besuche www.mobilejournalism.ch oder folge meinem Projekt auf Social Media: FacebookInstagram & Twitter.

Recherche oder Ablasshandel? Eine verhängnisvolle Flugreise

Guest User

Der Recherchefonds von Junge Journalisten Schweiz will aufwendige Recherchen im Ausland ermöglichen. JJS-Mitglied Conradin Zellweger berichtet, wie aus einer Einladung zur Hochzeit eine Reportage für das Surprise Magazin wurde und was für eine Rolle dabei JJS spielte.

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«Unser Problem ist, dass das Problem hier unsichtbar ist», sagt Marco der Fotograf in Rio am Strand zu mir. Wir sind an der Hochzeit eines gemeinsamen Freundes, der aus Brasilien kommt, jedoch in der Schweiz lebt. Er ist Umweltwissenschaftler, seine Frau auch. Für die Hochzeitsfeier sind ein Dutzend Menschen aus der Schweiz angereist. Darunter auch ich und der Fotograf. Mit unserer Flugreise haben wir alle zum Klimawandel beigetragen. Klimaschutz versus Freundschaft, darüber wollen Marco und ich eine Reportage machen. 

Der Recherchefonds der Jungen Journalisten bezahlte uns rund 1200 Franken im Voraus für die Recherche. Sozusagen eine Garantie, falls wir es in den Sand setzen und die Reportage nicht verkaufen können. Ursprünglich planten wir eine multimediale Reportage. Ton und Video sollten das pulsierende Fest erlebbar machen. Mit einer Liste von möglichen Abnehmern waren wir nach Brasilien abgereist, inklusive einer etwas konkreteren Interessensbekundung der WOZ.

WIe kann man die schädlichen Auswirkungen einer Flugreise auf das Klima darstellen? 

WIe kann man die schädlichen Auswirkungen einer Flugreise auf das Klima darstellen? 

Doch vor Ort merken wir, die Multimedialität funktioniert nicht. Ton und Bild wirken nicht. Es passt nicht zum Thema. Die Stimmung kommt nicht rüber. Wir kippten Ton und Video. Bild und Text stellten uns vor genügend Probleme. Wie zeigt man Umweltauswirkungen? Wie zeigt man das Dilemma, dass man mit einem Flug seine Ökobilanz ruiniert um bei der Hochzeit guter Freunde anwesend zu sein? Hier in Brasilien müssen wir das Thema aktiv thematisieren. Von sich aus beginnt niemand darüber zu sprechen.

Zurück in der Schweiz ging’s ans schreiben. Ich merkte, dass es womöglich gut gewesen wäre, sich im Voraus auf eine Zeichenzahl zu einigen. Denn so schrieb die Reportage ohne Rücksicht auf mögliche Abnehmer. Sicher ein kapitaler Fehler, den ich mir nur erlauben konnte, weil unsere Spesen durch JJS gedeckt waren. Bei der WOZ klappte es dann auch prompt nicht: Zu lange, sprachlich nicht ganz passend.

Mit dem Magazin Surprise fanden Marco und ich vielleicht die passendste Abnehmerin überhaupt. Ein Projekt, dass sich für sozial Schwache einsetzt – da war unser Ablasshandel in guten Händen, da bereichert sich sicher niemand an unserem Experiment, das wir etwas auf Kosten der Umwelt gestartet haben. Mit der verkauften Reportage konnten wir gerade in etwa unsere Spesen wieder einnehmen, die wir vom Recherchefonds als Vorschuss bekommen haben. Aber eigentlich war es von Anfang an eine Mischrechnung. Wir wären ja sowieso an die Hochzeit geflogen.

Die Reaktionen auf unseren Artikel waren durchzogen. «Da kann ich nur den Kopf schütteln», «leisten einen aktiven Beitrag zur Klimazerstörung!», «schämt euch!» aber es gab auch positive Rückmeldungen. Das Thema polarisiert, denn es gibt kaum eine Lösung. Das macht es so spannend.

Seele am Strand baumeln lassen liegt (fast) nicht drin.

Seele am Strand baumeln lassen liegt (fast) nicht drin.

Das Projekt hat lange gedauert. Von der Idee bis zum Druck ist fast ein Jahr vergangen. Es war ein tolles Jahr, die Thematik ist immer und immer wieder in meinem Kopf aufgepoppt. Die Reportage wäre vielleicht auch ohne den Recherchefonds von JJS entstanden. Wir waren nicht zwingend auf den Vorschuss angewiesen. Doch die Zusammenarbeit mit JJS hat einen anderen, womöglich noch wichtigeren Effekt gehabt: Wir erhielten Ratschläge, unser Konzept wurde kritisch beäugt und mit dem finanziellen Vorschuss im Rücken konnten wir die Recherche am Strand in Brasilien nicht einfach versanden lassen. Der angenehme Zwang, etwas liefern zu müssen, war entscheidend. 

 

 

Wie?So! mit dem Regisseur von «Die vierte Gewalt»

Guest User

Dieter Fahrer hat schon mehrmals bewiesen, dass er sein Publikum zum Nachdenken anregen kann. Auch bei seinem jüngsten Werk, dem Dokumentarfilm «Die vierte Gewalt», macht der Berner Regisseur die Medienkrise eindrücklich erlebbar. Er illustriert sie anhand von vier Beispielen, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Auf der einen Seite zwei antike Medienformate, die Zeitung «Der Bund» und die ältesten Radiosendung der Schweiz, das «Echo der Zeit». Ihnen gegenüber stehen die neuen, innovativeren Formate. Da ist «Watson», das sich durch Werbung finanziert und entsprechend auf Klicks angewiesen ist, und die «Republik», ein neues leserfinanziertes Online-Magazin. Während die Medienkrise anhand eines leergeräumten Büroraumes beim «Bund» illustriert wird, herrscht bei den Online-Medien Aufbruchstimmung.

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Im März setzte sich der Regisseur im Rahmen der JJS-Reihe «Wie?So!» höchstpersönlich mit jungen Journis in einen Kinosaal in Bern und diskutierte nach der Vorführung mit dem Journalismus-Nachwuchs über den Film. Er wollte zeigen, wie Journalisten selbst unter dem Druck von Sparmassnahmen und kommerziellen Interessen ihr Bestes geben, erzählte Fahrer. Dass dabei auch kontroverse Szenen in den Film einfliessen konnten, dafür war viel Überzeugungsarbeit nötig, erzählte der Regisseur dem Publikum. Nur dank intensiven Gesprächen mit dem Medienkonzern Tamedia konnte er beispielsweise eine Szene festhalten, in der «Bund»-Chefredakteur Patrick Feuz eine weitere Sparrunde ankündigen musste.

Dass seine persönliche Meinung in den Film einfliesse, sei durchaus gewollt – auch er mache sich Gedanken über die Zukunft der Medien, sei nicht allwissend und bringe das durch seine Kommentare entsprechend zum Ausdruck. Dass der Film eine individuelle Färbung hat, zeigt sich auch durch den Miteinbezug von Fahrers Eltern in den Film, welche mit der Zeitung als täglichem Begleiter aufgewachsen sind und gemeinsam mit der Zeitung altern. Mit seinem Film wolle er nicht die Welt verändern, antwortete er auf die Frage, was er mit dem Film erreichen möchte. Aber dass die Leute nach Ansicht des Films kritisch über die täglichen Probleme der Medien nachdenken, das schon. 

Junge Herzen, die für Satire schlagen

Guest User

Die Geschichte hinter dem jungen Satireformat Beta-Show Deluxe könnte tollkühner nicht sein. Bei Bier und guter Musik steckten an einem bitterkalten Januartag ein paar Studierende in einer Zürcher Kneipe die Köpfe zusammen. Wild wurde diskutiert, gekritzelt und gelacht – dabei herausgekommen ist ein Projekt mit dem Namen Beta-Show Deluxe – konkreter – ein satirisches Late-Night-Format für junge Leute. Dies ist nun ziemlich genau ein Jahr her. 

Natürlich war mit dem Namen allein noch nichts im Kasten. Es wurden neue Leute ins Boot geholt, am Projekt getüftelt und vieles ausprobiert. So nahm das Projekt allmählich Form an – und auch das Zauberwort «Innovation» blieb nicht auf der Strecke. Beta-Show Deluxe soll live stattfinden, und zwar vor Publikum auf der Tribüne sowie – und darauf ist die Beta-Crew besonders stolz – im Livestream auf Facebook. Das Leben wurde dem Projekt mit der Sendung am 21. September eingehaucht. Mit ernüchterndem Ergebnis: Pleiten, Pech und Pannen wechselten sich im Minutentakt ab. 

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Doch Aufgeben kam nicht infrage – im Gegenteil. Die mittlerweile stattliche Crew aus Studierenden der ZHAW, der Uni Zürich, der HTW und BFH sowie weiteren Interessierten aus der ganzen Schweiz sah diese Niederlage erst recht als Ansporn und gab Vollgas. Am 30. November ging das Team zum zweiten Mal auf Sendung und heilte die Beta-Show Deluxe – mit einem Krankenkassenstück – von seinen Kinderkrankheiten.

Aus dem Winterschlaf erwacht, geht das Beta-Team am 15. März mit ihrer dritten Show nun bereits zum dritten Mal auf Sendung – wieder live, wieder in real und wieder als Livestream auf Facebook. Auf dem Programm steht einmal mehr Satire vom Feinsten.

Eva Kunz

Besuch in der Hauptstadt Europas: JJS in Brüssel

Guest User

Im September ist eine Gruppe junger Journalisten eine Woche lang in Brüssel unterwegs gewesen. Sie, und eine grosse Gruppe EU-interessierter, welche dem Angebot der Organisation Young European Swiss (YES) gefolgt sind. Alle haben eine intensive und spannende Woche erlebt – und die EU und ihre Institutionen von ganz nah kennengelernt. 

Vor dem EU-Parlamentsgebäude

Vor dem EU-Parlamentsgebäude

Natürlich machten die Jungen Journalisten einen Abstecher ins Pressezentrum der Kommission, dem grössten Europas. Während des täglichen «Press Briefings», übersetzt in alle offiziellen Amtssprachen, wurde deutlich, wie viel Aufwand hinter einer aktiven und direkten Kommunikation in einem so grossen Gebilde steckt. Im Gespräch mit Journalisten (Highlight: SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck) vor Ort wurde aber auch klar, wie oft Informationen über informelle Kanäle fliessen und wie wichtig deshalb der direkte Kontakt ist. Und ja, Lobbyisten haben nicht selten ziemlich viel Macht.

Hier tagen die EU-Kommissionsmitglieder - und für einmal wir

Hier tagen die EU-Kommissionsmitglieder - und für einmal wir

Hast auch Du Lust bekommen, nächstes Jahr mit uns nach Brüssel zu fahren? Du zögerst noch?Ok, kurz und bündig, warum Du im Herbst 2018 unbedingt mit solltest an die Challenge Europe:

Was wir Lehrreiches erfahren haben:

  • es gibt unglaublich verschiedene Arten, sich für Politik zu interessieren oder zu engagieren
  • aus Schweizer Sicht wirkt die EU ganz anders als wenn man sie von innen betrachten kann
  • was der Brexit konkret bedeutet 

Was wir Spassiges erlebt haben:

  • viel gutes Essen (äthiopisch, typisch belgisch, Burger, ...)
  • die Abende, an denen man mit bisher fremden, aber bald sehr vertrauten Menschen in einer fremden Stadt verbringt. Immer aufregend!
  • belgisches Bier 
  • die Gespräche
Brüssel bedeutet aber auch: viele Kneipen, viel Bier, tolle Gespräche

Brüssel bedeutet aber auch: viele Kneipen, viel Bier, tolle Gespräche

Geheimdienst-Geheimnisse lüften – so geht's  

Guest User

Ende April 2017 wird der mutmassliche Spion M. in Frankfurt verhaftet. Kurz darauf tischt der Tages-Anzeiger und Bund die Vorgeschichte des Geheimdienst-Krimis brühwarm auf: «Operation Eiswürfel»: Protokoll einer missratenen Spionageaktion. An der letzten Wie?So! Veranstaltung von JJS hat sich der Co-Autor und Leiter des Rechercheteams Thomas Knellwolf in die Karten blicken lassen. Und wertvolle Tipps gegeben.  

Vieles hat Thomas Knellwolf aus der Verfahrensakte erfahren. Doch wie ist er an diese Akte herangekommen? Seine Quelle darf er nicht verraten. Nur so viel meint er dazu: Meist habe eine Seite, die in einen Prozess verwickelt ist, Interesse daran, seine Sicht publik zu machen. Und dafür seien die Beteiligten meist sogar bereit, die Prozessakten weiterzugeben. Hilfe hat das Schweizer Rechercheteam übrigens auch von den Kollegen der Süddeutschen-Zeitung erhalten. Diese konnten sie mit Informationen und Kontakten zu den deutschen Behörden versorgen. 

Das nehmen wir von diesem Abend für unsere Journi-Karrieren mit:

Langer Atem: Alle grossen Politiker*innen haben mal klein angefangen. Deshalb bei Jungparteien nach vielversprechenden Talenten Ausschau halten. Den ersten Journi, der Interesse gezeigt hat, vergisst niemand so schnell wieder. Starte heute dein Netzwerk-Aufbau und lass es mit dir mitwachsen.

Keine Scheu vor grossen Fischen: Auch bekannte Namen ruhig mal anschreiben und zu einem Kaffee treffen. Meistens klappt es. Manchmal halt nicht.

Kontaktpflege ist die halbe Miete: Ein bis zwei Mal pro Woche ist ein «Was gibt es Neues bei ihnen»-Telefon/Treffen angesagt. Für die nötige Disziplin sorgen Kontaktlisten. 

Fachgebiet zulegen: Spezialisieren lohnt sich, um bei einer Recherche nicht immer bei Adam und Eva anfangen zu müssen.

Ordnung muss sein: Längere Recherchen immer dokumentieren, egal ob mit Evernote, Excel oder dem guten alten Mäppli-Ablage-System.

Mit offenen Karten: Akteure vor Erscheinen des Artikels/Beitrags auf den Inhalt vorbereiten und nach der Publikation Betroffene anrufen - auch wenn's unangenehm sein kann.

Einen Tag mit dem CEO – zwei Jungjournalisten in der Sendung ECO

Guest User

Die JJS-Mitglieder Noah Zygmont und Pascal Scheiber sind keine 19 Jahre alt und haben bereits zwei Beiträge für das Wirtschaftsmagazin ECO von SRF produziert. Hier berichten sie über ihr aktuelles Projekt und erklären, wie die Zusammenarbeit mit den Sendemachern zustande gekommen ist.

Wir wollen den Zuschauern eine jugendliche Perspektive bieten und zeigen, wie Konzernchefs wirklich ticken. Die Idee hat die ECO-Redaktion überzeugt. Und so begleiteten wir schon zum zweiten Mal eine hohe Wirtschaftspersönlichkeit durch ihren Arbeitstag.

Die erste Folge von «Einen Tag mit dem CEO» ging im Juni 2016 über den Sender. Darin begleiteten wir den Swiss-CEO Thomas Klühr.

Noah (links) und Pascal (rechts) mit Thomas Klühr. Quelle: N. Zygmont.  

Noah (links) und Pascal (rechts) mit Thomas Klühr. Quelle: N. Zygmont.  

Vor ein paar Wochen liess uns ECO erneut auf eine Wirtschaftspersönlichkeit los. Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbands, nahm uns während einem Tag mit. Zuerst an eine Medienkonferenz in Zürich, gefolgt von einem Radiointerview, danach ging's ab nach Winterthur zu Burckhardt Compression und schlussendlich wieder zurück nach Zürich an den letzten Termin. Bewundernswert und sehr inspirierend so ein Leben als hohe Wirtschaftspersönlichkeit, fanden wir. 

So kam die Zusammenarbeit mit ECO zustande

Vor knapp zwei Jahren suchte ECO für sein Web-Projekt «Mint» – welches mit dem Medienpreis für Finanzjournalismus 2015 ausgezeichnet wurde – zwei Jungjournalisten. Mit einem kleinen Video inkl. Interview mit einer Person aus der Wirtschaft, haben wir uns beworben. Und siehe da: Wir haben gewonnen! Nebst einem kleinen Preisgeld erhielten wir die Chance, zwei hohe Wirtschaftspersönlichkeiten am Swiss Economic Forum 2015 in Interlaken vor laufender Fernsehkamera zu interviewen. Pascal wagte sich an den Roche-Chef Severin Schwan, während sich Noah an Urs Schäppi, CEO der Swisscom, herantastete.

Für uns war dieser Anlass der erste Auftrag für das SRF. Etwas flau im Magen war uns deshalb schon. Doch ein kurzes Briefing mit Moderator Reto Lipp, einige Absprachen mit der Redaktion und schwups – schon fuhren wir mit dem Zug nach Interlaken. Für Nervosität blieb keine Zeit. Zuerst Maske, dann Interviewtermin und schlussendlich das Livegespräch mit Severin Schwan bzw. Urs Schäppi.

Übrigens: Ein neues Web-Video-Projekt ist in Planung. Falls Du Interesse hast, melde Dich doch einmal bei uns.

Cheers

Pascal & Noah