Im Vorstand und im Co-Präsidium der Jungen Journalistinnen und Journalisten Schweiz JJS kommt es zu Wechseln. Das bisherige Vorstandsmitglied Linda Leuenberger tritt neu ins Co-Präsidium ein, gemeinsam mit der bisherigen Co-Präsidentin Anna Nüesch. Das hat die Mitgliederversammlung vom vergangenen Samstag entschieden.
Linda Leuenberger hat während drei Jahren das JJS-Medienfestival «Journalismus Jetzt» geleitet. Sie folgt auf Gina Bachmann, die nach vier Jahren im Vorstand, zwei davon im Co-Präsidium, zurücktritt. Die 29-Jährige verlässt JJS, um sich beruflich auf ihre Stelle als Inlandredaktorin bei der NZZ am Sonntag zu konzentrieren. «Je grösser die Medienkrise, desto wichtiger wird JJS», sagt sie. «Wir ermutigen junge Medienschaffende, ihren Weg zu gehen. Ich bin sehr stolz, Teil davon gewesen zu sein», sagt Gina Bachmann.
Weiter treten Léonie Hagen und Andrea Marti als Vorstandsmitglieder zurück. Der Vorstand dankt Gina Bachmann, Léonie Hagen und Andrea Marti für ihr grosses, ehrenamtliches Engagement zugunsten junger Medienschaffender in der Schweiz.
Neu in den Vorstand gewählt wurden Elodie Kolb, Juan Riande und Levin Stamm. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Anna Nüesch, Linda Leuenberger, Jan Fedeli, Jeremias Schnyder, Mateo Landolt, Miriam Abt, Noah Salvetti, Olivia Ruffiner und Sara Spreiter wurden einstimmig wiedergewählt. (Mehr zu den bisherigen und neuen Vorstandsmitgliedern: siehe Box.)
Seit Februar 2025 unterstützt Linus Bürgi JJS als neuer Generalsekretär. Er folgt auf Darleen Pfister, die ein Jahr für JJS gearbeitet hat und den Verein nun verlässt, um eine neue Stelle anzutreten. Der Vorstand dankt Darleen Pfister für die ausgezeichnete Arbeit.
Zahlreiche Highlights im vergangenen Vereinsjahr
JJS blickt auf ein zehrendes Jahr zurück, das junge Medienschaffende verunsichert hat. Die massenhaften Stellenabbauten in den Medienhäusern haben die Vereinsmitglieder direkt und indirekt betroffen. Die Konkurrenz um freie Stellen hat spürbar zugenommen. Der Berufseinstieg ist erschwert. Immer wieder sah sich der Vorstand mit der Frage konfrontiert, welche Chancen die Medienbranche für junge Journalistinnen und Journalisten bereithält und wie ihre Zukunft aussieht.
Gleichzeitig kann JJS von zahlreichen Highlights berichten. Das Medienfestival «Journalismus Jetzt» war dieses Jahr ausgebucht. 55 junge und angehende Medienleute zwischen 14 und 30 Jahren nahmen teil. Während drei Tagen besuchten sie Redaktionen, lernten an Workshops von Profis, brachten sich die Medieninstitutionen näher, vernetzten sich und tauschten sich über die brennenden Themen unserer Zeit aus.
Gleicher Beliebtheit erfreute sich die JJS-Reise nach London. Auch sie war innert kürzester Zeit ausgebucht. Dreizehn Teilnehmende haben während eines verlängerten Wochenendes unter anderem die «Financial Times» und den «Guardian» besucht und sich mit Grossbritannien-Korrespondenten ausgetauscht.
Zu den weiteren vereinseigenen Veranstaltungen zählt die «Wie?So!»-Reihe, in welcher erfahrene Journalistinnen und Journalisten Einblick in ihr Schaffen geben. 2024 fanden vier «Wie?So!» statt: zu Sportjournalismus mit Annette Fetscherin, zum Leben als freie Journalistin mit Eva Hirschi, zu Journalismus in Buchform mit Natalia Widla und Miriam Suter und zu USA-Korrespondenz während der dortigen Wahlen mit Natasha Hähni und Jan Bolliger. Ebenso veranstaltete JJS Stammtische in acht Städten, die stets sehr gut besucht waren.
JJS verzeichnet im vergangenen Vereinsjahr mehrere öffentlichkeitswirksame Auftritte. Die Co-Präsidentinnen Anna Nüesch und Gina Bachmann sprachen im Podcast des Vereins Medienfrauen über Förderprojekte, Perspektiven und die Altersgrenze. Linda Leuenberger sprach im Podcast «Deadline» des MAZ über Perspektivlosigkeit und die Zukunft junger Medienleute. Anna Nüesch durfte sich im Magazin der NZZ am Sonntag äussern, im Artikel von Rafaela Roth zum Abgang von Markus Häfliger. Am Swiss Media Forum moderierte Gina Bachmann das JJS-Podium zum Thema journalistische Ausbildung. Weitere Auftritte fanden an der Fachhochschule Graubünden, der Uni Fribourg, am Swiss Radio Day, dem MAZ-Infotag und dem Zürcher Journalistenpreis statt.
Eine grosse Ehre zudem: Im Dezember hat das Branchenmagazin «Schweizer Journalist:in» die abtretende Co-Präsidentin Gina Bachmann zur Newcomerin des Jahres gekürt. Mehrere Vereinsmitglieder schafften es in die 30-unter-30-Liste.
«Die Branche braucht uns»
Insgesamt war es also ein hartes Jahr, aber auch eines, das zeigte, wie standhaft junge Journalistinnen und Journalisten sind. Sie interessieren sich für das Handwerk und die Branche, bilden sich weiter und vernetzen sich. Sie suchen nach Wegen, guten Journalismus unter widrigen Umständen zu machen. Nirgends lässt sich diese Tatsache besser beobachten als an JJS-Anlässen.
«Das erfüllt uns mit Stolz», sagt die neue Co-Präsidentin Linda Leuenberger. «Und es macht Mut. Die Branche braucht uns genauso sehr, wie sie erfahrene Medienleute braucht. Wir bleiben dran.» Co-Präsidentin Anna Nüesch fügt an: «Jungen Menschen einen Ort für Austausch und Inspiration innerhalb der Medienbranche zu bieten, motiviert mich sehr bei der Vereinsarbeit. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit tollen Anlässen und interessierten Mitgliedern.»
Der Vorstand stellt sich vor
Co-Präsidium
Anna Nüesch (25) studierte Multimedia Production an der Fachhochschule Graubünden. Sie arbeitete für das Onlineportal und das Fernsehen der Südostschweiz. Sie absolvierte ein Praktikum in der Wirtschaftsredaktion des SRF. Heute ist sie SEO-Produzentin im Newsroom des Tages-Anzeigers.
Linda Leuenberger (27) studierte Soziologie und Kommunikation an der Universität Luzern und arbeitete für die Luzerner und Zuger Zeitung. Sie hat den Diplomlehrgang am MAZ absolviert. Sie schrieb für das Ressort Leben & Wissen der Mantelredaktion von CH Media. Heute arbeitet sie am Onlinedesk von CH Media und als freie Journalistin.