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Lokaljournalismus

mit Hanna Girard

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Zur Person: to be announced…

           

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Blog

Impressionen vom #AuslandWieso

Guest User

Am 12. September 2020 hat JJS eine ganztägige Veranstaltung zum Thema Ausland-Journalismus im Progr Bern organisiert. 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten den grossartigen Gästen zu, stellten Fragen, vernetzten sich. Hier einige Bilder vom Tag.

Vom Arbeitgeber hinausgebildet

Guest User

Zwei Studierende am MAZ wurden kürzlich von ihren Arbeitgebern entlassen. Nun ist auch ihre Ausbildung an der Journalistenschule gefährdet.

Von Timo Posselt*

Auf halber Strecke aus der Bahn geworfen: Die Medienwoche machte kürzlich publik, wie die Zürcher Lokalinfo AG und das Internetportal Nau.ch zwei Journalistinnen mitten in der Ausbildung am MAZ entliessen. Der Fall zeigt, wie schwer es zurzeit ist, im Journalismus Fuss zu fassen. Selbst für Auszubildende bei der renommierten Journalistenschule.

«Ich bin einfach frustriert», sagt eine der Betroffenen. Zwei Auszubildende beim MAZ studierten wenige Tage, dann kam der Lockdown und später die Kündigung. Weil ihre Arbeitgeber sie entliessen, müssen die beiden Journalisten nun die MAZ-Ausbildung unterbrechen. Nach der Kündigung übernahm die Lokalinfo AG immerhin die Ausbildungskosten ihres Ex-Angestellten für das erste Semester am MAZ.

Nau.ch hingegen beteiligte sich nicht direkt an den Kosten der MAZ-Ausbildung ihrer Ex-Angestellten. Stattdessen hätten sie mit der Ex-Angestellten den Lohn so festgelegt, dass sie damit das MAZ aus eigener Tasche bezahlen konnte. Das war einmal. Der Lohn fällt nun für beide Betroffenen weg und sie sind auf Stellensuche.

Kombi oder Limousine

Wer in der Schweiz eine öffentliche Ausbildung zur Journalistin absolvieren will, hat die Wahl zwischen einem Kombi und einer Limousine: Der Bachelor in Journalismus und Kommunikation an der ZHAW in Winterthur kostet in der berufsbegleitenden Studiendauer von bis zu 6 Jahren 10'000 Franken, die zweijährige Diplomausbildung am MAZ in Luzern 18'500 bis 30'000 Franken (je nach Vertiefungsrichtung und Wohnkanton). Gewisse Redaktionen übernehmen den ganzen Betrag, andere nur einen Anteil. Manche Studierende zahlen die Ausbildung vollumfänglich selbst.

Ein Volontariat oder eine Festanstellung gilt als Voraussetzung für den MAZ-Diplomlehrgang in Journalismus. Dennoch absolvierten im März 2019 ein Fünftel der Studierenden das MAZ ohne feste Ausbildungsstelle. Wie viele in der Branche wechselten sie von Praktikum zu Praktikum, erledigten ihre Arbeit für Löhne um 1'500 Franken und trugen die Kosten für die teuerste Ausbildung im Schweizer Journalismus selbst.

Bernd Merkel, Studienleiter des MAZ, erklärt:

«Zum Start der Ausbildung im März gibt es jeweils einige Studierende ohne Volontariat. Diese Zahl ist in den vergangenen Jahren tendenziell gestiegen. Wer bis Ende Juni keine Anstellung oder eine feste freie Mitarbeit nachweisen kann, muss den Studiengang dann unterbrechen oder beenden. Bislang ist es aber stets gelungen, dass die allermeisten Studierenden Mitte des Jahres ein Volontariat haben.»

Ohne Festanstellung kein Ausbildungsabschluss – denn die praktische Arbeit sei essenzieller Bestandteil der berufsbegleitenden Ausbildung am MAZ. Die Auszubildenden sollen in den Redaktionen anwenden, was sie am MAZ lernen. Und wenn in der Praxis Fragen auftauchen, werden sie am MAZ besprochen. Die Verankerung in der Praxis ist auch der Versuch einer Erfolgsgarantie: Seit Jahren sind es laut MAZ gerade mal zehn Prozent, die nach dem Diplomlehrgang keine Stelle im Journalismus finden. Auch im letzten Jahrgang fanden 90 Prozent der MAZ-Alumni eine Festanstellung laut Studienleiter Bernd Merkel.

Wo sind Jobs?

Die beiden Ex-Angestellten von Lokalinfo AG und Nau.ch, haben jetzt vor allem eine Frage: Wo kriege ich eine neue Stelle her? Ihr festes Einkommen haben sie verloren und am MAZ stehen sie vor der Wahl: Diplomlehrgang sistieren oder ganz abbrechen. Beide haben ihn vorläufig unterbrochen. Laut Bernd Merkel unterstützt sie das MAZ nun in der Stellensuche: «Wir werden immer wieder von Redaktionen gefragt: Wisst ihr jemanden für diese oder jene Stelle…?». Manchmal kontaktiere das MAZ auch bestimmte Redaktionen, sagt Merkel. Von dieser Hilfe konnte bis anhin lediglich eine der Betroffenen profitieren, eine neue Stelle hat sie dennoch nicht. Die andere verwies die Journalistenschule vorerst auf die MAZ-Stellenbörse. Das MAZ will für seine Volontäre selbsterklärt Brücken in die Newsrooms schlagen. Nur, was wenn der Markt nicht mehr mitspielt?

Die Zürcher Lokalinfo AG ist im Besitz von SVP-Altnationalrat Walter Frey und leidet in der Corona-Krise mit seinen Gratiszeitungen laut Geschäftsführerin Liliane Müggenburg unter «sehr hohen Umsatzeinbussen». So sei die Entlassung des MAZ-Auszubildenden Teil eines «grösseren Sparpakets, das alle Abteilungen der Lokalinfo betrifft, auch die Redaktion». Als Geschäftsführerin versuche Müggenburg «soziale Härtefälle» zu vermeiden und hoffe nun, die «jüngere Person würde eher wieder eine Anstellung im Journalismus oder in einem anderen Bereich finden». Schliesslich hätte diese auch langjährige Berufserfahrung in der Administration.

Nau.ch teilte der Medienwoche mit, dass man die Entlassung bedauere «genauso, wie alle anderen Kündigungen auch». Gegenüber den JJS verweist Chefredaktor Micha Zbinden zudem auf das betriebseigene Ausbildungssystem, was bereits «vielen jungen Talenten nach dem Praktikum eine Festanstellung» ermöglicht hätte. Die Ex-Angestellte von Nau.ch berichtet von einem nach wie vor guten Draht in die Redaktion. So hätten sie die ehemaligen Chefs in der Stellensuche unterstützt, an andere Redaktionen vermittelt und auch regelmässig nach dem persönlichen Wohlbefinden gefragt.

«Ich will unbedingt im Journalismus arbeiten»

In der Medienumfrage 2020 des Gewerkschaftsbundes und der Medienverbände gaben drei Viertel der Befragten Auszubildenden an, Schwierigkeiten bei der Stellensuche zu haben. Ein Viertel davon erachtet es sogar als «sehr schwer», bei einem Jobverlust oder wieder eine gleichwertige Arbeitsstelle zu finden.

Beide betroffenen Entlassenen wollen sich davon nicht einschüchtern lassen. Eine gibt sich sogar kämpferisch: «Ich werde wieder einen Job finden und die MAZ-Ausbildung beenden.» Sie werde sich auch auf Praktika, Stages und als freie Mitarbeiterin bewerben. «Im Notfall nehme ich einen Kredit auf. Denn ich will unbedingt im Journalismus arbeiten.»

*Timo Posselt ist freier Journalist und arbeitet für die Republik, WOZ und Bajour. Timo ist JJS-Mitglied und hat diese Geschichte im Auftrag von JJS recherchiert und geschrieben.

Das meint JJS dazu:

Die Welt dreht sich schnell und Lernen wird immer wichtiger. Seit ein paar Jahren trendet das Keyword «Lebenslanges Lernen» in der Runde. Private Unternehmen – darunter auch Schweizer Medienverlage – werben mit optimalsten Voraussetzungen für «Lifelong learning».

Die Beispiele von Nau.ch und Lokalinfo zeigen das Gegenteil. Zwei junge Journalistinnen stehen ohne Abschluss und mitten in der Grundausbildung auf der Strasse! Wird jetzt die junge Journalist*innen Generation so ausgebremst?

Wir finden: Die Verantwortlichen auf den Redaktionen müssen auch künftig finanzielle und zeitliche Ressourcen freischaufeln. Wir alle brauchen eine solide Grundausbildung und nicht das Gegenteil: Junge auf die Abschussliste setzen!

Soviel soll für heute gelernt sein.

Zürcher Journalistenpreis 2020: Die nominierten Newcomer

Guest User

Am 8. September ist es so weit: Wir feiern die Zürcher Journalistenpreise 2020. Bereits zum dritten Mal wird auch der Newcomer-Preis verliehen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wird die Verleihung digital stattfinden.

Journalistinnen und Journalisten aus der Deutschschweiz haben insgesamt 200 Arbeiten eingereicht. Die Jury hat neun Arbeiten für den Zürcher Journalistenpreis und drei für den Newcomer-Preis nominiert. Dies sind die nominierten Newcomer:

Für den Zürcher Journalistenpreis nominiert sind:

  • Katharina Baumann: Das Geschäft mit den Wachstumshormonen (Gesundheitstipp)

  • Lena Berger: Luzerner Familie lebte jahrelang zu Unrecht in tiefster Armut (zentralplus)

  • Sarah Berndt: Jasmine Helbling, Gastarbeiter-Kinder: Verboten, versteckt und abgeschoben (Beobachter)

  • Samuel Burgener: Die Humboldt Broncos – Ein Jahr danach (NZZ)

  • Carole Koch, Boas Ruh: Im Netz der Klimaleugner (NZZ am Sonntag)

  • Mathias Plüss: Tun Sie was! (Das Magazin)

  • Thomas Schlittler: Das kranke IV-System – Artikelserie (SonntagsBlick)

  • Sarah Serafini, William Stern: Zielscheibe der Wut – Tamara Funiciello auf dem Roadtrip ins Hassland (watson)

  • Christian Zeier: Die CS und die Zwei-Milliarden-Dollar-Frage (Das Magazin / Reflekt)

Wie?So! mit Fiona Endres und Anielle Peterhans zu den #Cryptoleaks-Recherchen

Guest User

Fiona Endres und Anielle Peterhans standen JJS gestern Abend Red und Antwort. Sie erzählten über die Cryptoleaks-Affäre, die sie dank ihrer Recherchen ins Rollen gebracht hatten. Hier gibts den Twitter-Thread zum Nachlesen.

Wir freuen uns mega auf das erste Wie?So! in der post-virtuellen Zeit ;-) mit @FionaEndres und @Anielle_Pe
- sie erzählen @charleen__b heute Abend in Olten alles zur #Cryptoleaks-Recherche. Gibts im Anschluss auch als #JJS-#Podcast

Fiona Endres (l.) und Anielle Peterhans im Gespräch mit JJS-Vorstandsmitglied Charleen Bretteville (r.).

Fiona Endres (l.) und Anielle Peterhans im Gespräch mit JJS-Vorstandsmitglied Charleen Bretteville (r.).

Die beiden haben bei der #SRFRundschau ein halbes Jahr recherchiert und im Februar ihre Recherchen veröffentlicht. *Wie?* haben sie recherchiert? *So!*, erzählen sie uns heute.

Hier kannst du dir den Podcast anhören:

Zunächst die Frage an @Anielle_Pe: Du hast zu Beginn der Recherche als Praktikantin bei der Rundschau gearbeitet. Wie kamst du dazu? «Habe neben dem Studium ein Praktikum gesucht, zuerst bei 20 Minuten gearbeitet, dann bei der Rundschau. Und konnte dort schliesslich verlängern».

Und @FionaEndres? «Ich habe zuerst bei der Luzerner Zeitung und Zuger Zeitung gearbeitet, Politik studiert und wollte zum Fernsehen. Habe dann auch ein Praktikum bei der Rundschau gemacht. Nach einem Volontariat bei der Sonntagszeitung kam ich dann fix zur Rundschau.»

Der Fall #Cryptoleaks - was steckt dahinter? @Anielle_Pe: «Wir haben anhand von CIA-Dokumenten herausgefunden, was hinter der CH-Firma Crypto AG steckte. Diese Dechiffriergeräte, welche die Firma herstellte, waren nicht sicher. Festmachen konnte das aber niemand. Wir konnten das schliesslich beweisen und auch zeigen, dass die Schweizer Behören davon gewusst haben»

Wann habt ihr das erste Mal von der Geschichte gehört? @FionaEndres: «Ich weiss das noch sehr gut. Ich stamme aus Zug und habe die Gerüchte auch schon gehört. Irgendwann kam unser Chef mit der Geschichte. Machten ab mit einem deutschen Journalist, der die Geschichte an die Rundschau getragen hatte. Als ich seine Dokumente sah, wusste ich: Das ist eine grosse Geschichte»

.@Anielle_Pe sieht die ganze Geschichte heute rückblickend etwas zynischer. Sie komme sich lächerlich klein vor, wenn sie daran denkt, was sie alles in diesen Dokumenten gelesen habe.

Die Rundschau hatte bereits in den 90er-Jahren über den Fall berichtet. Daher wurde der vorher angesprochene deutsche Journalist auf die Redaktion aufmerksam, erklärt @FionaEndres.

Es waren viele Dokumente, welche die Journalistinnen gesichtet haben: 260 Seiten. Wie geht man da vor? @Anielle_Pe: «Wichtig war zunächst, die Eckpunkte der Dokumente und die Namen, auf die wir gestossen sind, rauszuschreiben.»

Journalistin Anielle Peterhans.

Journalistin Anielle Peterhans.

«Je länger wir dran waren, desto mehr wussten wir auswendig.», sagt @Anielle_Pe. Und @FionaEndres sagt, dann ging es mit kontaktieren los. Erste Mitarbeiter der damaligen Crypto AG wurden befragt.

«Dann haben wir die Personen getroffen. Und das war neu für mich - das habe ich vom Print vorher nicht gekannt. Bei der Rundschau war das anders. Und bei den persönlichen Treffen erzählen die Leute mehr als am Telefon», sagt @Anielle_Pe

Das Dokument habe durch die Berichte der Kontaktpersonen noch eine krassere Wirkung erhalten. Frustrierend sei jedoch gewesen, dass viele danach im Beitrag der Rundschau nicht zu sehen gewesen seien.

«Insgesamt haben wir mit zwischen 50 und 100 Menschen gesprochen», sagt @FionaEndres. Interviews habe es aber nur mit 4-5 Leuten gegeben. Die Gespräche hätten aber auch dazu gedient, Sachen zu verstehen und Sachverhalte zu verifizieren.

Wie bringt man die Leute denn zum sprechen?, fragt @charleen__b . «Das hat viel mit Vertrauen zu tun», sagt @FionaEndres . Und es entstehe Vertrauen, wenn man die Leute immer wieder treffe. Aber die Leute zu überreden, wenn sie nicht wollen, das sei nicht zielführend.

Neben der Rundschau haben auch die Washington Post und das ZDF recherchiert. Wie ging die Zusammenarbeit vonstatten? «Wir haben viel telefoniert und uns häufig ausgetauscht», sagt @Anielle_Pe. Es habe Aufgabenteilung gegeben: Die Rundschau sei vor allem...

...für den Kontakt mit den Schweizer Behörden verantwortlich gewesen. «Wir haben uns immer ausgetauscht, wenn es Neues zu bereden gab», sagt @FionaEndres. Durch den Austausch mit den JournalistInnen in Deutschland und den USA habe man auch Sachen verifizieren können.

Wie kommuniziert man bei einem solch heiklen Thema? «Wir haben nicht über WhatsApp kommuniziert», erklärt @Anielle_Pe. Die Dokumente seien auf einem sicheren Server abgelegt gewesen - und die ganz heiklen Dinge wurden nur persönlich ausgetauscht. Im Gespräch oder in Papierform.

Gegen Schluss wurde die Situation heikler: «Der Zeitdruck war da. Viele Behördenstellen haben wir absichtlich sehr spät kontaktiert. Da hat die Spannung zugenommen. Ab dem Zeitpunkt, als die CH-Behörden Bescheid wussten über die Recherche....

...gab es viele Stimmen, die sagten: 'Publiziert nicht!'», sagt @Anielle_Pe. Man habe dann Diskussionen über die Tragweite geführt. «Aber es war immer ausser Frage, dass das transparent sein muss».

Wie die Firma reagiert hat, können die beiden Journalistinnen nicht öffentlich sagen. Die Reaktion des heutigen Chefs war aber in der Rundschau zu sehen.

«Wir fanden es wichtig, dass das an die Öffentlichkeit kam. Wir würden uns noch etwas mehr Diskussionen dazu wünschen.», sagt @FionaEndres.

Auch im Zusammenhang mit der Neutralität und der Rechtsstaatlichkeit. Trotz Zutragen der Infos an die Behörden, dass die Chiffriermaschinen eine Hintertür gehabt hätten, seien die Behörden ja nicht aktiv geworden, sagt @FionaEndres.

Fiona Endres von der SRF-Rundschau.

Fiona Endres von der SRF-Rundschau.

Was gabs sonst noch für Schwierigkeiten? «Wir hatten oft das Gefühl, dass wir uns als junge Journalistinnen stärker beweisen mussten» - zum Beispiel gegenüber älteren Männern, sagt @Anielle_Pe.

Wie seid ihr mit Tiefs umgegangen? «Wir hatten die oft. Häufig war es zu viel und es kam immer mehr dazu. Wichtig war, dass wir das Netz breit ausgeworfen haben. Aber das gab eine riesige Liste von Menschen, von Bundesmaterial, von Notizen, ...

...daraus den Film zu machen, das war wahnsinnig schwierig. Kurzfristig entschieden wir uns dazu, nicht nur einen Beitrag, sondern eine Sondersendung zu machen. Das brauchte noch mehr Material», sagt @FionaEndres

.@Anielle_Pe: «Das Material irgendwie in eine Stunde Sendung zu packen, war unglaublich schwierig».

Wie gingen die Journalistinnen bei der Priorisierung der Erkenntnisse vor? «Wir wollten die Firma beschreiben», sagt @FionaEndres - die Geschichte der Crypto AG sei im Fokus gestanden. «Aber nur die, welche sich mit Fakten und mehreren Quellen erhärten liess», ergänzt @Anielle_Pe

Eigentlich sollte die Recherche bereits früher publiziert werden. Da habe man sich aber mit ZDF und der Washington Post finden müssen.

Fällt man in ein Loch, so eine Woche nach der Veröffentlichung? «Ich ging kurz danach nach Beirut», sagt @Anielle_Pe - sie habe einen Break gehabt. «Ich falle immer ziemlich ins Loch nach einer anstrengenden Recherche», sagt @FionaEndres. Dieses mal sei es aber anders gewesen...

Grund: Die zahlreichen Reaktionen, Briefe, Nachrichten - «die Recherche wird ein Teil von dir», ergänzt @FionaEndres.

Abgeschlossen sei der Fall #Cryptoleaks für die beiden Journalistinnen indes nicht, lässt @FionaEndres durchblicken. Mehr verrät sie nicht...

War die Kooperation mit anderen Medien wichtig? «Ja, absolut. Man hat einfach auch mehr Manpower», sagt @Anielle_Pe. Man habe sich vertraut. Dazu kamen HistorikerInnen, GeheimdienstexpertInnen, ... eine ganze Gruppe. «Dadurch habe ich extrem viel gelernt», sagt @FionaEndres - auch durch die Off-the-record-Gespräche.

Wie hat die Publikation das Leben von Endres und Peterhans als Journalistinnen verändert? «Komplett! Ich war da ja noch Praktikantin! Heute kann ich sagen, das ist schon so der beste Beruf, den es gibt», sagt @Anielle_Pe.

Und @FionaEndres? «Ich schaue Sachen und Geschichten nun differenzierter an. Die ganze Geschichte war so vielfältig...man musste sie erst verstehen, bevor man eine Wertung machen konnte. Und das Thema Verschwörungstheorien, bei dem ich sehr sensibel bin...

...da habe ich bei der Recherche zuerst auch gedacht: 'Das ist eine Verschwörungstheorie, das ist Quatsch!'. Ich wurde dadurch aber nicht unkritischer.»

War es frustrierend, dass Corona der Geschichte etwas die Öffentlichkeit geraubt hat? «Mit Corona hat die Politik etwas Zeit bekommen, über ihre Reaktion nachzudenken. Traurig sind wir darüber aber nicht.», sagt @Anielle_Pe.

Nun gibts Fragen aus dem Publikum in Olten:
Die Publikation war ja heikel. Hats eine Reaktion aus dem Ausland gegeben, zum Beispiel aus dem Iran?

«In den iranischen Medien wars ein Thema. Das EDA hat auch mal kommuniziert, dass sich kein Land bei der Schweiz beschwert hat. Das macht für uns auch ein Stück weit Sinn: Welches Land würde zugeben, man sei die ganze Zeit abgehört worden?», sagt @FionaEndres

Erstaunlich sei das aber schon.

Weiss man heute, wer das CIA-Dokument geleakt hat?

Und hat man sich vielleicht auch instrumentalisiert gefühlt? «Wir haben das von Anfang an diskutiert. Von Anfang an Quellenkritik gemacht. Wir verifizierten zuerst das Dokument. Wer die Motivation hatte, darüber können wir nach wie vor nur rätseln.», sagt @FionaEndres

Heute könne man aber sagen, dass ein Teil der Motivation auch der Stolz der Nachrichtendienste sei, dass man einen solch grossen Coup gelandet habe. «Klar, muss man die Frage der Motivation diskutieren. Sie ändert letztlich aber nichts an den Fakten», ergänzt @FionaEndres

Erneute Nachfrage: Wer war das? @FionaEndres: «Bei so einem heiklen Thema ist der Quellenschutz noch viel wichtiger als sonst schon». Klar sei nur, dass die CIA das Dokument erstellt habe.

.@FionaEndres: «Mich stört es, wenn Firmen oder Behörden unbedingt wissen wollen, wer die Quelle ist». Zum Dokument könne man sagen, dass es aus dem historischen Archiv der CIA stamme.

Wie seid ihr persönlich damit umgegangen, dass ihr über eine geheime Recherche nicht sprechen durftet? «Ich fand das manchmal schon einen Seich», sagt @Anielle_Pe. Sie sei häufig absorbiert gewesen von ihrem Umfeld, weil sie lange an der Recherche gearbeitet habe.

Auch für @FionaEndres war es schwierig: «Wenn ein Anruf reinkommt und du bist beim Znacht mit Freunden... da war ich auch schon plötzlich ein paar Stunden absorbiert.»

Aber das sei es Wert gewesen: «Das war eine once in a lifetime-chance», sagt @Anielle_Pe.

Denkt ihr, dass es noch andere, ähnliche Geschichten in dieser Grössenordnung gibt? «Ich denke schon. Ein Mitarbeiter der Firma fasste es treffend zusammen. Er sagte, es seien ein wenige einflussreiche Männer, die alle Zügel in der Hand halten. Da hat er wohl schon etwas recht..», sagt @Anielle_Pe.

Wie habt ihr die erste politische Diskussion nach der Veröffentlichung erlebt? Es gab ja auch PolitikerInnen, welche eure Recherche in Frage gestellt haben...

@FionaEndres: «Ich war dazu auch in der #SRFArena. Was wir enthüllten, das bestritt niemand. Die Frage war, was man damit macht. Das ist Aufgabe der Politik, nicht unsere. Ich finde, das müsste man jetzt richtig an die Hand nehmen - 'fight the messenger' ist zu einfach»

«Als uns gesagt wurde: 'das macht unser Land kaputt', musste ich sagen: Nein, nicht unsere Publikation macht das Land kaputt, sondern, dass Geschichten wie diese entstehen konnten», sagt @FionaEndres. «Ich war darüber aber nicht hässig»

Gab es Einschüchterungen, etwa dazu, von der Publikation abzusehen? «Nein», sagt @FionaEndres. «Es hat uns überrascht, wie wenig dazu kam. Von den Schweizer Behörden etwa hat sich bis heute auch niemand dazu geäussert.»

Es sei aber auch eine schwierige Position für die PolitikerInnen, weil die Geschichte häufig ihre VorgängerInnen betreffe, sagt @Anielle_Pe.

Was wäre anders gewesen, hättet ihr die Recherche für Print machen müssen statt fürs Fernsehen? «Wir konnten viel nicht machen, weil viele nicht vor der Kamera sprechen wollten. Es war etwas frustrierend. So konnten wir gewisse Seiten nicht zeigen», sagt @FionaEndres

Schlussendlich sei das ja aber ein tolles Medium - und es hätte nie so gewirkt, wenn das in einer Zeitung gedruckt worden wäre, ergänzt @Anielle_Pe.

Das war's! Danke fürs Mitlesen, danke für die interessanten Einblicke @Anielle_Pe @FionaEndres - und herzlichen Dank für die Moderation @charleen__b#JJS Podcast kommt bald - wir halten euch hier auf dem Laufenden!

Wie?So! mit «Echo der Zeit»-Moderatorin Nicoletta Cimmino (mit Podcast)

Guest User

Wie wird man Journalistin des Jahres? Oder vielleicht eine etwas tiefer angesetzte Frage: Wie macht man kritischen und relevanten Journalismus mit höchster Qualität und lässt ihn dabei auch noch grossartig klingen? So, sagte «Echo der Zeit»-Moderatorin Nicoletta Cimmino am 8. April bei unserer ersten virtuellen Veranstaltung. Simon Schaffer hat mit ihr gesprochen.

Die Twitter-Zusammenfassung lesen? Hier entlang...

Das Wie?So! nachhören? Wir habens für dich auf Instagram aufgezeichnet.

Damit du nicht suchen musst, haben wir dir die Fragen aus dem Podcast rausgeschrieben:

00:01:10 = Wie bist Du in den Journalismus eingestiegen?

00:03:40 = Wie sieht ein Arbeitstag bei Dir aus (vor und während Corona)?

00:07:55 = Gibt es hinter den Schlagzeilen ein geheimes System?

00:09:38 = Gibt es Unterschiede zwischen Dir und Deinen Moderations-Kollegen?

00:11:38 = Was macht ihr beim Echo der Zeit bessere als andere?

00:14:00 = Wie hast Du dich über die Jahre als Journalistin verändert?

00:15:48 = Muss man für Radiojournalismus studiert haben?

00:18:11 = Was ist für Dich Authentizität? Warum bist du authentisch?

00:19:13 = Wie ist Deine Haltung?

00:22:04 = Machst Du in deiner Haltung einen Unterschied, wenn du für andere Medien

schreibst?

00:25:12 = Wie wichtig ist die Leserin Nicoletta Cimmino für die Journalistin?

00:26:57 = Was liest Du gerade?

00:28:16 = Welches journalistische Buch hat Dich geprägt?

00:31:42 = Wann gab es in deiner Radiokarriere Schwierigkeiten?

00:34:16 = Was würdest Du jungen Personen in der Medienwelt raten?

00:37:18 = Wie und wann hast Du deine eigenen Stärken entdeckt?

00:39:21 = Hattest Du Mentoren?

Fragerunde aus dem Publikum

00:43:32 = «Corona, wird Dir das Thema langsam zu viel?»

00:45:07 = «Wieviel Freiheit hast du in Bezug auf die Sendung?»

00:45:42 = «Was ist für Dich eine gute Geschichte?»

00:47:09 = «Was treibt dich an?»

00:47:57 = «Das Echo der Zeit dauert 40 Minuten. Wie viele Minuten sind am Morgen schon

ready, wenn du morgens ins Büro kommst? Gibt es immer Plan B-Themen?»

00:48:35   ***BREAK***

00:50:37 = «Gibt es etwas, was du beim Moderieren erlebt hast, was dich immer noch zum

Lachen bringt?»

00:52:00 = «Was ist für Dich der Unterschied zwischen Neugier und Voyeurismus?»

00:53:59 = «Wo willst Du im Journalismus noch hin?»

«Was willst Du bewirken?»         

00:55:56 = «Wie war und ist es für Dich als Frau in der Medienwelt?»

00:57:33 = «Ziehst Du auch einmal weiter oder hast Du Deinen Traumjob gefunden?»

 

Diese Jugendmedien musst Du kennen

Guest User

Weisst du, wie viele Medien für junge Journalistinnen und Journalisten es nur schon in der Deutschschweiz gibt? - Wir auch nicht. Höchste Zeit also, dass wir uns einen Überblick verschaffen. Höchste Zeit auch, dass wir euch hier die Möglichkeit geben, euch durch das Jugendmedien-Angebot zu klicken um herauszufinden, was euch gerade am meisten reizt.

Vorab:

  • Die Liste ist bestimmt noch nicht vollständig. Habt ihr Ergänzungen? Kennt ihr noch mehr? Schreibt es uns an noah.fend@jjs.ch.

  • Eine detaillierte Übersicht, aufgeschlüsselt und sortierbar nach Grösse, Zugänglichkeit, Publikationsrhythmus und Entlöhnung gibt es hier.

Warum überhaupt Jugendmedien? Ganz einfach: Weil das die Zukunft unserer Branche ist. Über Jugendmedien finden viele interessierte und talentierte Junge Freude am Journalismus und schaffen später den Einstieg in die Berufswelt leichter, weil sie vorher schon wichtige Erfahrungen sammeln konnten: Erste journalistische Texte schreiben, Themen finden, Interviews führen – und wer das kann: Sitzungen leiten, Publikationen planen, Blattkritiken vorbereiten, Texte redigieren. Jugendmagazine sind nicht nur der ideale Einstieg für alle, die sich für den Journalismus interessieren, sondern auch die ideale Fortsetzung für jene, die bereits etwas Erfahrung haben.

Insofern ist es beruhigend, dass es in der Deutschschweiz doch einige solche Möglichkeiten und Adressen für junge Journalistinnen und Journalisten gibt. Schaut selbst:

MAGAZINE (Print und Online)

  • Tize (verschiedene Ressorts, Deutschschweiz): «Jung, frech dynamisch». Das grösste Online-Magazin für Studierende, Lernende und Schüler*innen wird von rund 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemacht und sucht aktuell nach neuen Autorinnen und Autoren! Bewirb dich hier als Redaktor*in oder Tagesproduzent*in.

  • Tink.ch (alle Sprachregionen/verschiedene Ressorts): «Wo Journalismus beginnt». Tink.ch ist ein Online-Magazin für junge Journalistinnen und Journalisten bis 30. Mit Lokalredaktionen sind sie in allen drei Schweizer Sprachregionen präsent. Und Tink.ch braucht deine Unterstützung: Mitmachen können alle, immer. Aktuell sucht Tink.ch insbesondere Leute, die Verantwortung übernehmen, Redaktionen leiten oder Projekte koordinieren. Hier gibt es weitere Infos und Kontakte.

  •  Das Lamm (verschiedene Ressorts, Zürich): «Auf den Punkt – gegen den Strich». Das Onlinemagazin schreibt gut recherchiert, kritisch und doch humorvoll über Politik, Gesellschaft und Konsumverhalten. Das Lamm braucht deine Liebe: Damit das werbefreie Magazin bestehen kann, ist es auf Spenden angewiesen – für wenig bist du dabei und kriegst nichts – ausser guten Journalismus. Voilà.

  • Baba News (Kulturen und Migration, Bern): Baba News ist ein Online-Magazin «für Šhvicer*innen mit Wurzeln von überall». Themen wie Migration, Integration, Flüchtlingsströme, Secondos oder Muslime wollen sie aus der Perspektive jener beleuchten, um die es in diesen Diskussionen eigentlich geht. Multikulturell und kreativ.

  • Intrige: Das Magazin für junges Theater, das selber noch sehr jung ist: Seit September gibt es das Online-Magazin, das einzige übrigens für junges Theater im deutschsprachigen Raum. Intrige sucht deine feine Feder: Bist du an Theater interessiert und willst den Kulturjournalismus aufmischen? Hier lang!

  • Coucou (Kultur, Winterthur): Winterthurs Kulturmagazin, erscheint sowohl Print als auch online und berichtet direkt aus Winterthurs Kulturszene. Das Coucou Magazin bietet eine Plattform für kulturelle Diskussionen, für Porträts, Reportagen, Hintergründe und Berichte. Hier lang, wenn du als freie Autorin/als freier Autor für Coucou schreiben willst.

  • Tsüri (verschiedene Ressorts, Zürich): Seit 2015 macht ein bunt gemischtes Team aus Zürich Geschichten über, aus und für Zürich: Tsüri setzt sich für eine nachhaltige, offene, moderne und umweltbewusste Gesellschaft ein, schreibt über Gesellschaft, Politik, Kultur und das Zürcher Stadtleben.

  • Aktion Vielfalt (Zürich, Umweltthemen): Ein Online-Magazin von aktuellen und ehemaligen Studierenden der Uni Zürich (vorwiegend Politikwissenschaften). Sie publizieren oft datenjournalistische Beiträge zu Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Neue Autor*innen, auch aus anderen Fachrichtungen, sind jederzeit willkommen. Hier kannst du dich melden.

  • Und - das Generationentandem (Thun, Generationendialog): Viermal jährlich als Print-Magazin, fortlaufend online und immer wieder bei Veranstaltungen will das Team des «Und»-Generationentandems Brücken bauen zwischen den Generationen und deren verschiedenen Lebenswelten. Der gleichnamige Verein hat seinen Hautsitz in Thun, mitmachen können - natürlich - alle, jung und alt. Wer das tun will, meldet sich hier.

  • 4-Teens (Deutschschweiz, Jugendliche): In 11 Print-Ausgaben unterhält und informiert das 4-Teens-Magazin Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. An den Ausgaben sind jeweils auch 14 Jugendreporter*innen beteiligt.

  • Milchbüechli (Deutschschweiz, Milchjugend): Milchbüechli ist die «falschsexuelle Zeitschrift» der Milchjugend und erscheint 4 Mal jährlich als Print-Magazin. Das Magazin wird von und für «falschsexuelle» Menschen, also lesbische, schwule, bi-, trans-, inter- und asexuelle Jugendlichen gemacht. Sie schreiben über Gesellschaft, Politik, Kultur, Personen und Schicksale.

  • Spectrum (Uni, Fribourg): Spectrum ist das zweisprachige Studierendenmagazin der Universität Fribourg. Eine deutsch- und eine französischsprachige Redaktion publizieren gemeinsam sechs Printausgaben pro Jahr, dazu laufend online. Behandelt werden politische, gesellschaftliche und kulturelle Inhalte. Jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt, der mit sechs Artikel (drei in deutscher, drei in französischer Sprache) behandelt wird. Spectrum steht für alle Studierenden der Uni Fribourg offen.

  • Bärner Studizytig (Uni, Bern): Die Bärner Studizytig (bsz) ist die Zeitschrift, die von den Studierenden der Uni Bern gemacht wird. Viermal jährlich erscheint sie als Print-Zeitung und wird allen Studierenden nach Hause geschickt. Laufend publizieren sie auch online, neben unipolitischen Aktualitäten finden auch mal längere Porträts oder Reportagen Platz.

  • Prisma (Uni, St. Gallen): Prisma ist das Studierendenmagazin der HSG in St.Gallen. Eine Redaktion, die nur aus Studierenden besteht, prodziert vier Printausgaben pro Jahr sowie laufend Online-Artikel. Themen sind etwa Uni-, nationale und internationale Politik sowie eigene Themenschwerpunkte. Alle Studierenden der Uni St. Gallen können mitmachen.

  • Zürcher Studierendenzeitung (Uni, Zürich): Die Zürcher Studierendenzeitung (ZS) ist die Zeitung von Studierenden und für Studierende der Uni und ETH Zürich. Die ZS-Redaktion publiziert jährlich sechs Printausgaben, dazu laufend online. Sie setzen eigene Themenschwerpunkte, kommentieren Aktualitäten und recherchieren auch Mal kritisch innerhalb der Uni-Verwaltung. Mitmachen können alle, die an der Uni oder ETH Zürich eingeschrieben sind.

  • Lumos (Uni, Luzern): Das noch junge Magazin von Studierenden der Universität Luzern. Seit Herbst 2019 haben auch junge Journalistinnen und Journalisten an der Uni Luzern ein studentisches-Publikationsorgan: Mindestens eine Printausgabe pro Semester, dazu laufend Publikationen online. Wer mitschreibt, kann dafür gar ein paar Credits erhalten.

  • Brainstorm Magazin (Hochschule, Winterthur): «Vo Studis, für Studis»: Das Brainstorm Magazin ist das Studierendenmagazin der ZHAW. Zwei Mal pro Jahr gibts Brainstorm als Print-Magazin, dazu dauerhaft online. Die Autorinnen und Autoren schreiben Reportagen, führen kritische Interviews, informieren über Hochschulpolitik und Aktualitäten an der ZHAW - aber auch unterhaltsame Kolumnen haben Platz. Mitmachen können alle Studierenden der ZHAW. Hier kannst du dich anmelden.

  • Beast (Uni, Basel): Beast ist quasi das Online-Studierendenmagazin der Uni Basel. Im Blog-Stil schreiben sechs Autorinnen und Autoren, die allesamt an der Uni Basel studieren, über alles, was im Leben als Studentin oder Student der Uni Basel wichtig ist. Rund zwei Mal pro Woche wird ein neuer Artikel veröffentlicht. Die Sechs Autor*innen sind von der Uni Basel angestellt. Wenn im Team eine Stelle frei wird, können sich darauf alle Studierenden der Uni bewerben. Für Beast kann man aber auch als Gastautorin oder Gastautor schreiben. Melde dich hier bei Interesse.

  • B-Seite (Multimedia, Deutschschweiz): B-Seite ist ein Online-Magazin, das von zwölf Multimedia-Studierenden aus Bern und Chur betrieben wird. Weil in der Mitte der beiden Standorte, treffen sie sich jeweils in Zürich. Und weil sie ja Multimedia-Profis sind, bereiten sie ihre oft gesellschaftlichen Geschichten multimedial auf: Text, Bild, mal mit Podcast, mal mit Video - abwechslungsreich und vielseitig.

  • Das Bildungsmagazin (Bildung, Deutschschweiz): Egal von welcher Uni, egal ob zukünftige, aktuelle oder ehemalige Studierende: Beim Bildungsmagazin können alle mitmachen, die Akademisches vorhaben, tun, oder einmal gemacht haben. Das Onlinemagazin wurde von Eduwo lanciert, ein Startup, das die grösste Schweizer Plattform für den Erfahrungsaustausch zu Studium, Ausbildung, Weiterbildung und Karriere in der Schweiz betreibt. Wer mitmachen will (Schreiben oder Filmen), kann sich hier melden.

  • Quint (Schüler*innen, Basel): Quint ist das Magazin für Schülerinnen und Schüler in Basel. Das Magazin erscheint sowohl online als auch in Print-Version, geschrieben wird über Aktuelles aus der Region und der Welt, vorwiegend Politisches. Wer mitmachen will, meldet sich hier.

RADIOS

  • 3fach (Luzern): Radio 3fach ist ein nicht-kommerzielles Kulturradio, das aus Luzern in die ganze Deutschschweiz sendet. Alle Moderatorinnen und Moderatoren sind jünger als 25, alle Geschäftsleitungsmitglieder jünger als 30. Das muss und soll so sein: Radio 3fach soll den Jungen gehören.

  • Kanal K (Aarau): Kanal K ist das Ausbildungs-, Community- und Musik-Radio aus Aarau. Das Aarauer Radio ist ein Mitmach-Radio. Sie bieten Praktika, Radiokurse, Radioprojekte an, man kann sogar selbst Sendungen produzieren.

  • Radio X (Basel): Über 200 Leute machen zusammen ehrenamtlich das Programm von Radio X aus Basel. Das nicht-kommerzielle Jugend- und Kulturradio ist als Stiftung organisiert und besteht aus mehreren jeweils eigenständigen Redaktionen, die ihre Sendungen produzieren.

  • LoRa (Zürich): LoRa ist ausdrücklich ein Gemeinschaftsradio - alle können mitmachen. Wer eine eigene Sendung machen will, wird Mitglied, erhält eine Grundausbildung und reicht ein Sendungskonzept ein. Dann kann’s eigentlich schon losgehen.

  • RaBe (Bern): Auch RaBe ist ein nicht-kommerzielles Ausbildungs- und Gemeinschaftsradio. Mitglieder gestalten das Programm, und Mitglied kann jede und jeder werden. RaBe bietet drei verschiedene Praktika an in Moderation, News- und Kulturjournalismus.

  • Stadtfilter (Winterthur): Das Ausbildungsradio aus Winterthur stellt regelmässig Praktikantinnen und Praktikanten an, die im bezahlten Praktikum eine journalistische Grundausbildung erhalten und danach selbständig eigene Sendungen produzieren können.

  • Toxic.fm (St. Gallen): Hier könnt ihr euch im Bereich Radio-Moderation und Radio-Redaktion ausbilden lassen. Zudem biet Toxic.fm einen VJ-Lehrgang und professionelle Medienlehrgänge im Bereich Online/Social Media an.

  • Unimix (Uni, Fribourg): Das zweisprachige Studierendenradio der Universität Fribourg besteht aus einer deutschsprachigen und einer französischsprachigen Redaktion. Beide produzieren jede Woche eine einstündige Sendung, die dann auf dem regionalen Radiosender Radio FR ausgestrahlt wird. Zweimal Pro Semester können die Redaktor*innen und Moderator*innen von Unimix auf Radio FR live senden. Unimix steht offen für alle Studierenden der Uni Fribourg.

  • Campus.fm (Hochschule, Winterthur): Campus.fm ist das Internetradio der ZHAW in Winterthur. Vorwiegend, aber nicht ausschliesslich Journalismus- und Kommunikations-Studierende senden jede Woche jeweils Dienstag und Donnerstag ab 18 Uhr für zwei bis drei Stunden. Ziel von Campus.fm ist es, dereinst ein Sender für alle Studierenden an sämtlichen Fachhochschulen im Kanton Zürich zu werden. Wer mitmachen und will (kein Vorwissen nötig), meldet sich hier.

  • Radio 4 TNG (Jugend, Winterthur): Hier ist der Name Programm: Radio macht hier die nächste Generation. The Next Generation. Von Jugendlichen für Jugendliche. Das Studio und die Redaktion sind in Winterthur, mitmachen können alle, Lust haben auf Radio. Werde Mitglied vom Verein Radio4 und lass dann deine Kreativität walten: Neue Ideen einbringen, Sendeformate entwickeln, Sendungen vorbereiten und sie dann umsetzen, live on air. Als Mitglied des Vereins erhältst du bei deinen ersten Radio-Schritten die nötige Unterstützung. Hier lang, wenn du mitmachen willst.

  • Radio Summernight (Jugend, Aarau): 2016 gegründet, seit 2020 in einem neuen, grösseren und modernen Studio mitten in Aarau: Radio Summernight ist ein nicht-kommerzielles Lokal- und Jugendradio, bei dem Jugendliche erste Radio-Erfahrung sammeln können. Mit professioneller Unterstützung und anfänglicher Betreuung haben junge Radiobegeisterte zwischen 13 und 30 Jahren die Möglichkeit, das Handwerk zu lernen, eigene Sendungen zu gestalten, Interviews zu führen oder von Sportveranstaltungen zu berichten.

  • Spitalradio LuZ (Luzern): Seit über 30 Jahren gibt es den internen Radiosender des Kantonsspitals Luzern bereits. Betrieben wird er von einem Verein. Rund 25 Freiwillige machen an mehreren Wochentagen Programm für Patientinnen und Patienten - aber auch für alle Zuhörenden, die den Sender online, über die eigene App oder über DAB+ empfangen. Spitalradio LuZ sucht immer wieder neue Radiointeressierte. Neue Mitglieder können relativ schnell eigene Abendsendungen machen und Verantwortung übernehmen. Interessiert? Hier lang.

TV

  • Unicam (Uni, Fribourg): Unicam ist das Fernsehen der Studierenden der Uni Fribourg. Rund 50 Mitglieder produzieren jede Woche bis zu zwei Sendungen mit jeweils eigenen Themenschwerpunkten, die dann online veröffentlicht werden. Sie produzieren Beiträge in deutscher, französischer und italienischer Sprache. Mitmachen können alle Studierenden der Uni Fribourg.

  • VideoGang (Deutschschweiz): VideoGang ist eine Fernsehsendung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren. Ihre Beiträge richten sich auch an ein junges Publikum und werden auf verschiedenen Fernsehsendern (3+, 4+, TELE TOP, SHf) ausgestrahlt als auch auf Youtube veröffentlicht. Hier melden, wenn du mitmachen willst.

  • Mash (Jugendliche, Basel): Mash heisst die Jugendsendung von Telebasel. Jugendliche selbst produzieren die Sendung unter fachkundiger Betreuung. So entsteht einerseits eine Jugendsendung, die Aktualitäten aus der Region für Jugendliche interessant aufbereitet, andererseits erhalten die jungen Macher*innen eine erste Ausbildung im Videojournalismus.

  • TV 4 TNG (Jugendliche, Winterthur): Der Name TV 4TNG bedeutet nichts Anderes als «TV for the next Generation»! Bist du an Fernsehproduktion interessiert, zwischen 13 und 22 Jahre alt, kommunikativ und teamfähig, dann ist das Jugend-TV in Oberwinterthur genau das richtige. Ob Technik, Events, Redaktion, Sportredaktion oder Moderation, du kannst dich da einbringen und engagieren, wo du am besten bist oder am meisten lernen möchtest. Hier lang!

  • Beta-Show Deluxe (Satire, Winterthur): Die Beta-Show Deluxe ist eine junge Satiresendung mit Sitz im Theater am Gleis in Winterthur. Vier bis fünf Mal pro Jahr produziert das junge Team eine 45-minütige Livesendung im Theater am Gleis, die auf Youtube und Facebook live gestreamt wird. Wer Bock hat, Comedy zu schreiben, mit professioneller Technik Fernsehen zu produzieren oder vor der Kamera im Rampenlicht zu stehen, die Beta-Show Deluxe ist offen alle, die sich für Satire interessieren.

Gebt uns bitte Grund zum Träumen

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Radio als Medium, das Menschen unterhält, meist mit viel Witz und Werbung, scheint nach wie vor ein beliebtes Berufsziel zu sein. Aber Journalismus im Radio? Das ist ein Problem. Trotzdem gäbe es Wege, dies zu ändern.

Im Audio- (und notabene auch Video-)Bereich gibt es für viele junge Journalistinnen und Journalisten nur ein Ziel: Die meisten wollen irgendwann zum SRF.

Es ist zwar geil, bei einem Unikom-Radio wie Kanal K oder 3FACH die Sau rauszulassen. Aber es gibt kaum Batzeli. Und es ist beeindruckend, wie man sich unter dem massiven Produktionsdruck der Redaktionen kommerzieller Sender ganz neu kennenlernt. Aber sind wir ehrlich – im Verhältnis zum Stress ist der Lohn relativ tief. In zweieinhalb Minuten kann man sich nicht kreativ verwirklichen.

Übrig bleibt als Ziel das SRF mit anständigen Ressourcen für die Newswelt und die Hintergrundgeschichten. Aber auch dort ist die Zurückhaltung bezüglich neuen Formaten (sprich Podcasts) einigermassen gross. Es gibt positive Beispiele (tolle sogar), aber im Verhältnis zur Grösse, dem Erfahrungsschatz und den Ressourcen des Unternehmens eben doch nur wenige.

Und dann kommt da die Republik und rettet uns alle. Klar, das ist vielleicht übertrieben. Mit «Zündstoff» produzierte sie einen richtig sauberen Podcast wie man es aus den USA kennt. Es gibt nun berechtigte Hoffnung, dass auch ausserhalb des SRF geile, aufwändige Audioproduktionen möglich sind.

Verlage und Medienhäuser beginnen, mit Audio zu experimentieren. Und darin sind wir Jungen gut: Einfach mal drauf los. Fehler machen, daraus lernen, neu beginnen, besser machen. Gebt uns seriöse Rahmenbedingungen. Dann können wir der Generation nach uns zeigen, dass es sich lohnt, vom Radiojournalismus zu träumen.

Martina Koch
Vize-Präsidentin JJS & Redaktorin SRF Regionaljournal


Junge Journalisten Schweiz organisiert am Swiss Radio Day 2019 ein Panel zum Thema «So klingt der Nachwuchs». Junge RadiomacherInnen erzählen von ihren Projekten und Ideen. Registriere dich hier gratis.


JJS unterstützt den Medienfrauenstreik 2019

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Gleichstellung geht uns alle an. Auch in der Schweizer Medienbranche werden Frauen diskriminiert. Um dagegen zu protestieren, legen Journalistinnen, Moderatorinnen und Fotografinnen am Frauenstreiktag am 14. Juni ihre Arbeit nieder. JJS unterstützt ihre Forderungen.

Frauen haben in den Schweizer Medienhäusern nicht die selben Chancen wie Männer. Ein Bündnis von Medienfrauen hat deshalb einen Forderungskatalog verabschiedet. Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz trägt diesen mit. Die Forderungen und Möglichkeiten, wie Frauen und Männer den Streik unterstützen können, sind unten aufgelistet.

  • Publizistische Macht

    Drei von vier Führungspositionen sind in der Schweizer Medienbranche sind laut einer Studie der ZHAW mit Männern besetzt. In den Ressorts Politik und Wirtschaft arbeiten zu 70 Prozent Männer. Meinungsbildende Gefässe wie Analysen und Kommentare sind weitgehend in männlicher Hand. Nach Jahren des Ungleichgewichts der Geschlechter fordern wir, dass bewusst Ausgleich geschaffen wird.

  • Lohngleichheit

    In unserer Branche verdienen Frauen bei gleicher Berufserfahrung durchschnittlich 700 Franken im Monat weniger als Männer. In Kaderpositionen beträgt der Lohnunterschied im Durchschnitt gar 1400 Franken. Wir verlangen gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie

    Mutterschaft ist für Medienschaffende noch immer ein Karrierehindernis. 54 Prozent der weiblichen Angestellten in der Medienbranche sind unter 30 Jahre alt, über 50-Jährige (oder Frauen mit mehr als zwölf Jahren Berufserfahrung) sind nur noch zu 30 Prozent vertreten. Wir fordern familienfreundliche Arbeitsstrukturen auf allen Hierarchiestufen und für alle Geschlechter.

  • Schutz vor Belästigung
    Von Abwertungen und Belästigungen im Arbeitsumfeld und im Netz sind vor allem weibliche Medienschaffende betroffen. Wir fordern von unserem Arbeitgeber oder unserer Arbeitgeberin Schutz und Unterstützung.

  • Kein Sexismus in der Berichterstattung

    Frauen sind in der Berichterstattung deutlich untervertreten. Wenn über sie berichtet wird, dann oft in Stereotypen. Frauen sind als Akteurinnen zu wenig sichtbar. Ab einem gewissen Alter verschwinden sie zunehmend aus der Berichterstattung. Wir fordern eine angemessene mediale Repräsentation der Frauen und ihrer vielfältigen Berufs- und Lebensentwürfe. Dieses Ziel muss in den publizistischen Leitlinien verankert werden.

Was kann Mensch tun? Eine kurze Anleitung

  1. Sich ins Formular eintragen, um zu zeigen, dass du hinter den Forderungen stehst.

  2. Reden! Mit Kolleginnen und Kollegen über die Forderungen, den Medienfrauenstreik und das Unterschriften-Formular sprechen. Und dann mit eurer Chefin / eurem Chef.

  3. Teilen! Die Beiträge des Medienfrauenstreiks können auf den jeweiligen Kanälen geteilt werden. Schau:

    Twitter

    Instagramm

    Facebook

  4. Bei der Aktion #nowomennonews mitmachen: Poste dazu ein Bild mit deinen Forderungen für mehr Gleichstellung. Beispiele dazu gibt es auf Instagram.

Das sind die nominierten Newcomer für den Zürcher Journalistenpreis 2019

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Der Newcomer-Preis des Zürcher Journalistenpreises startet in die zweite Runde. Die Preisverleihung findet am 14. Mai statt. Dieses Jahr sind eine junge Journalistin und zwei junge Journalisten nominiert. In kurzen Videostatements stellen sie ihre Arbeiten vor.

Meret Michel arbeitet als freie Journalistin und wohnt in Beirut. Sie wurde mit dem Text «Schlepper in Seenot» für den Newcomer-Preis des ZJP nominiert. Den Text findest du hier. Im Video spricht Meret unter anderem über die Entstehungsgeschichte ihres Texts.

Samuel Tanner arbeitet für die NZZ am Sonntag. Er wurde mit dem Text «St. Otmar St. Gallen: Ein Leben für den Verein» nominiert. Seinen Text findest du hier. Im Video erzählt Samuel unter anderem, wie er auf das Thema gestossen ist und welchen persönlichen Bezug er dazu hat.

Kevin Brühlmann arbeitet für die Schaffhauser AZ. Er wurde mit dem Text «Enthüllt» nominiert. Seinen Text findest du hier. Im Video erzählt er unter anderem, wie er dank des Öffentlichkeitsprinzips an sensible Informationen gelangte, die ihm eigentlich gar nicht zustanden, und wie er und die Redaktion damit umgingen.

Löhne und Konditionen von freien JournalistInnen: JJS publiziert die erste Übersicht der Schweiz

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Daran haben wir die vergangenen Monate gearbeitet: JJS veröffentlicht die erste Übersicht über Honorare und Konditionen von freien Medienschaffenden in der Schweiz. Die Datenbank umfasst zurzeit 150 Einträge von 47 Medien.

Dies ist nur möglich dank euch. Ein riesengrosses Dankeschön an alle freien Journalistinnen und Journalisten, die an unserer Umfrage teilgenommen haben. Das Online-Formular (unten eingefügt) bleibt offen, Angaben können weiterhin übermittelt werden.

Schwammige Stellungnahmen der grossen Medienhäuser

JJS hat alle Medien, zu welchen Einträge übermittelt wurden, um offizielle Angaben gebeten. Nur 8 von 47 Medientiteln gaben genaue Auskunft zu Lohn und weiteren Konditionen (WOZ, SRG Link Magazin, Medienwoche, Freiburger Nachrichten, Obersee Nachrichten, Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern, die Effingermedien, thurgaukultur.ch). Zwölf haben gar nicht reagiert auf die mehrmalige Anfrage von JJS; drei Titel antworteten, keine Angaben kommunizieren zu wollen. Die Kommunikationsabteilungen der grossen Medienhäuser teilten eher schwammige Informationen mit und kommunizierten keine Richtlinien für Honorare (Ringier, Tamedia, SRF, NZZ, CH Media).

Grosse Unterschiede zeigen sich bei den Honoraren. Die von Impressum und Syndicom empfohlenen Mindestansätze von 445 bis 518 Franken pro Tag werden zwar ab und zu eingehalten, doch der reale Aufwand scheint oft über den ausbezahlten Tagesansätzen zu liegen. Positiv fallen der Beobachter, das Migros Magazin sowie das SRG Link Magazin auf.

Die meisten regionalen Titel sowie Vice Schweiz bezahlen sehr tiefe Honorare. Auch die WOZ vergütet die freien Schreibenden eher tief, allerdings gibt es bei aufwändigen Recherchen die Möglichkeit auf einen Zustupf des Fördervereins.

Fast alle Medientitel gaben an, Sozialleistungen wie AHV und Pensionskasse zu bezahlen – zum Teil allerdings erst auf Nachfrage der freien Medienschaffenden. Bei den Spesen gelten oft dieselben Reglemente wie für Festangestellte. Freie sollten diese also konsequent einfordern. Die von Branchenverbänden empfohlene Infrastrukturentschädigung bezahlen offiziell nur zwei Medien (SRG Link Magazin, WOZ für regelmässige Freie). Zudem beteiligt sich der Beobachter gemäss unserer Umfrage zumindest teilweise an den Infrastrukturkosten.

An euren Rückmeldungen haben wir gemerkt: Es besteht ein grosses Bedürfnis nach Transparenz. Guckt also rein in unsere Übersicht und fordert eure Honorare, Sozialleistungen und Spesen ein! An alle Praktika-Interessierten: eine Übersicht über Konditionen von Praktika haben wir bereits 2017 veröffentlicht.

Hilf uns, noch mehr Transparenz zu schaffen

Wir behandeln alle persönlichen Daten vertraulich und publizieren diese anonymisiert. Damit möglichst keinen Rückschluss auf die Person machbar ist, werden wir – wo nötig – die genaue Lohnangabe runden oder zu genaue Details auslassen. Die Übersicht wird mit jedem Eintrag besser und nützlicher.